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Wir wünschen uns mehr Menschlichkeit!

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„Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ (Artikel 1, Grundgesetz)

„Denn es gibt keine weißen, schwarzen, gelben oder dunkelhäutige Menschen – sie alle sind Menschen, Gottes Geschöpfe.“ (Tom Borg)

Was ist der Mensch und was unterscheidet ihn von anderen Arten? Unser WuN-Kurs, geleitet von Frau Reinecke, hat sich im 3. Semester mit dem Thema „Menschenbilder“ befasst. Wir haben verschiedene Faktoren betrachtet, die unser Menschenbild prägen. Mögliche Einflussfaktoren sind zum Beispiel unser soziales Umfeld, unsere Erfahrungen, aber auch die Medien. Das Menschenbild einzelner Personen, aber auch von Gruppen und Gesellschaften, wird natürlich auch durch aktuelle Herausforderungen beeinflusst.

Ein sehr prägendes Problem unserer Zeit ist der Flüchtlingsstrom, mit dem wir jeden Tag konfrontiert werden – in den Medien, aber auch in unserem Alltag. Wir sehen die vielen Menschen, die aus ihrem Land fliehen und in anderen Ländern Schutz und Hilfe suchen – auch bei uns. Ganz in der Nähe der Schule hat vor einiger Zeit eine Unterkunft für Geflüchtete eröffnet, in der Familien aus verschiedenen Krisengebieten untergebracht sind.

Wir bilden uns dazu ein Urteil, wir nehmen eine Haltung ein, die abhängig von unserem Welt- und Menschenbild sehr unterschiedlich ausfallen kann. Diesen Zusammenhang wollten wir ins Zentrum unserer Auseinandersetzung im Kurs stellen. Schnell war die Idee geboren, im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft „Nachbarschaft und Verantwortung“ selbst Projekte zu machen, um unser Menschenbild zu reflektieren und um uns menschlich zu verhalten.

Deswegen haben wir ein Projekt für Geflüchtete durchgeführt mit Unterstützung von Frau Reinecke und Frau Muñoz. Hierzu haben wir kleine Gruppen gebildet, in denen wir verschiedene Aktivitäten geplant, angeboten und anschließend durchgeführt haben. Beispiele hierzu sind z.B. das Backen, Basteln und sportliche Aktivitäten gemeinsam mit Bewohnern der Unterkunft. Der Zeitraum unseres Projekts lag zwischen dem 24.10.16 und dem 9.12.16. Die Projekte haben in der Schule stattgefunden, also im Begegnungscafé fürs Backen und Basteln und in den Sporthallen für die sportlichen Aktivitäten. Um das Projekt durchführen zu können, haben wir Wochen zuvor sehr lange gearbeitet, geplant und mit den Mitarbeitern der Unterkunft am Vahrenheider Markt kooperiert.

Unsere Ziele waren es den Kindern sowie den Eltern eine Freude zu bereiten, ihnen näher zu kommen und das Leben aus der Perspektive der Geflüchteten zu betrachten. Die Planung hierzu war sehr aufwendig und auch stressig, weil wir die kleinsten Details mit einplanen mussten, da z.B. aufgrund von Sprachschwierigkeiten oder kulturellen Unterschieden Probleme auftreten konnten. Die Durchführung verlief trotzdem erfolgreich. Es gab zwar einige Hürden, da wir zum Beispiel die Sprache nicht verstehen und es uns an manchen Stellen schwerfällt, uns mit den Geflüchteten zu identifizieren. Dennoch sind wir mit den Ergebnissen und der großen Freude der Kinder sehr zufrieden, weshalb der ganze Stress sich am Ende doch noch lohnte. Es war sehr berührend, wie die Kinder sogar bei den kleinsten Sachen vor Glück strahlten, was uns wiederum sehr glücklich machte.

Abschließend ist festzuhalten, dass uns dieses Projekt sehr viele Erfahrungen in Bezug auf Kooperation, Unterstützung und Zusammenhalt mit den Geflüchteten ermöglicht hat, die wir lange Zeit nicht vergessen werden. Wir haben gelernt, die kleinsten möglichen Probleme vorauszuplanen und diese im Vorfeld mitzudenken. Zum Beispiel haben wir versucht, spontan auf die Wünsche der Kinder und Jugendlichen einzugehen. Auch unsere Zeitplanung mussten wir flexibel gestalten. Wir haben gelernt, als Team zusammenzuhalten, uns die Aufgaben aufzuteilen und auch andere Projekte zu unterstützen. Wir haben gelernt, dass man sogar mit den kleinsten Dingen Menschen sehr glücklich machen kann. Wir haben gelernt, dass es keine unüberwindbare Wand zwischen den geflüchteten Menschen und uns gibt und dass wir uns gegenseitig als Nachbarn unterstützen sollten. Wir haben gelernt, dass die Sichtweise und die Darstellungen in den Medien immer viel negativer ausfallen, als sie in Realität eigentlich sind. Menschen, die aus ihrem Land fliehen, tun dies nicht einfach so, sie sind in großer Not und sehen keinen anderen Ausweg.

Und dies ist auch ein sehr wesentlicher Aspekt, den wir für uns aus dem Projekt mitgenommen haben. Leider werden wir heutzutage viel zu stark von den Medien beeinflusst, sodass auch unser Menschenbild stark davon geprägt wird und wir keine eigenen Erfahrungen mehr machen, sondern die bereits von anderen gemachten übernehmen. Aber alle Menschen haben das Recht auf eine offene Haltung ihrer Mitmenschen. Wir sollten weniger auf die Meinungen und Darstellungsweisen der Medien und mehr auf unsere eigenen Erfahrungen achten – und diese waren für uns sehr positiv.

Dementsprechend würden wir so ein Projekt im Rahmen des Werte und Normen Kurses sehr gerne weiterempfehlen, da es einerseits für uns eine gute Erfahrung im Umgang mit geflüchteten Menschen war und wir etwas dazu beitragen konnten, dass unsere Nachbarn sich bei uns willkommen fühlen. Die Herschelschule ist für uns eine humane Schule, die dies auch nach außen hin zeigt!

Tugce Tas (Q2)

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Was haben wir aus dem Projekt mitgenommen?

Vua: Wenn ich an unser Projekt denke, verbinde ich damit einen Akt der Menschlichkeit. Ich habe viel gelernt und fühle mich persönlich bereichert.

Denis: Ich werde nicht vergessen, wie die Menschen aus der Unterkunft unsere Aktionen aufgenommen haben: Sie haben uns mit offenen Armen empfangen, voller Freude und Motivation. Unser Projekt war ein Hauch mehr Freiheit in einem sonst sehr engen Alltag für sie, so etwas habe ich zuvor nicht erlebt.

Batuhan: Ich habe gelernt, dass die Konflikte in der Welt weit weg erscheinen, jedoch sind diese eigentlich sehr nah. Betroffene leben direkt in unserer Nachbarschaft.

Nina Reinecke: Wenn ich an unser Projekt denke, dann fallen mir unsere Schülerinnen und Schüler ein, die sich freiwillig für andere Menschen engagieren und richtig etwas auf die Beine stellen. Das ist großartig!

Neha: Wenn ich an unser Projekt denke, dann bin ich dankbar, dass mir die Möglichkeit gewährt wurde, mit Menschen, die aus schwierigen Verhältnissen geflüchtet sind, in Kontakt zu treten. Diese Erfahrung hat mich in meinem Denken besonders geprägt. Ich habe gelernt, leitende Positionen in Projekten zu übernehmen, d.h. gleichzeitig Verantwortung zu übernehmen, flexibel zu handeln und in schwierigen Situationen die Ruhe zu bewahren.

Nida: Wenn ich an unser Projekt denke, denke ich an das Strahlen der Kinder.

Edin: Was mir am Projekt gefallen hat, ist, dass wir mit wenig Aufwand Großes bewirken konnten.

Tugce: Denke ich an unser Projekt zurück, dann fällt mir sofort ein, wie schnell die Kinder Kontakt zu uns gesucht haben.

Andrey: Kommt mir unser Projekt in den Sinn, bin ich glücklich darüber, dass wir den Familien auch mit kleinen Taten eine große Last abnehmen konnten.

Lazhar: Mir ist klarer geworden, dass man sich immer erst sehr genau in die Lage anderer Menschen einfühlen muss und miteinander sprechen sollte, um einander wirklich zu verstehen. Mit unserem Projekt haben wir einen Beitrag zum Abbau von Vorurteilen auf beiden Seiten geleistet.

Neslihan: Ich habe gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Besonders ist mir die Freude, die wir unseren Gästen und den Kindern bereiten konnten, in Erinnerung geblieben.

Nursel: Mir sind vor allem die vielen Umarmungen der Kinder in Erinnerung geblieben.

Mihriban: Wenn ich an unser Projekt denke, dann denke ich vor allem daran, wie sehr sich die Kinder über die kleinsten Dinge gefreut haben.

Saliha: Ich habe gelernt, dass man andere Menschen besonders gut kennenlernen kann, wenn man etwas gemeinsam macht.

Hanin: Für mich persönlich bedeutet unser Projekt, einen Beitrag leisten zu können für ein besseres Miteinander.

Celine A: Ich wünsche ich mir in Zukunft mehr soziales und humanitäres Engagement in unserer Gesellschaft und vor allem mehr Arbeit an solchen Projekten.

Tugay: Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mit diesen Kindern eine schöne Zeit verbringen konnte.

Fareeha: Ich freue mich, darüber, dass wir andere Menschen glücklich machen konnten.

Leard: Ich wünsche mir in der Zukunft mehr von solchen Projekten und mehr freiwillige Menschen, die bereit sind so etwas zu organisieren. Viele Leute vergessen, dass die eigenen Eltern vor Jahren in genau der gleichen Situation waren oder morgen stehen könnten!

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