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„Ad sanctos“ – Wandeln auf den Spuren der Römer in Xanten

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Am 03. April 2017 war es endlich soweit – die von den Schülerinnen und Schülern lang ersehnte Lateinfahrt wurde vom 8. Jahrgang unter Begleitung von Ute Beushausen und Fabian Egermann angetreten. Nach einer reibungslosen Zugfahrt ohne Zwischenfall kamen wir planmäßig an unserem Bestimmungsort an.

Ziel unserer Reise war die beschauliche, traditionsreiche und kulturträchtige Stadt Xanten. Dieses Städtchen ist nicht nur wegen ihrer Rolle in der Nibelungensage (angeblich soll sie die Geburtsstätte Siegfrieds persönlich sein) und als Station für Pilger auf dem Jakobsweg bekannt, sondern auch (oder gar vor allem) für die Spuren, die das römische Imperium in ihr und um sie herum hinterlassen hat. Genau diese Spuren galt es gemeinsam zu erkunden.

Zunächst musste jedoch Quartier in einer herrlich am See gelegenen Jugendherberge bezogen werden. Anschließend wurde zunächst gemeinsam die Altstadt durchforscht mit Hilfe einer im Vorfeld ausgearbeiteten Rallye, die sich vor allem auf die kulturellen Hinterlassenschaften aus dem Mittelalter konzentrierte.

Nach Spiel und Spaß am Abend  und einer mehr oder weniger erholsamen Nacht sollte es am nächsten Tag dann endlich auf antike Spurensuche gehen: Das einstige Stadtgebiet einer Römersiedlung aus dem 1. nachchristlichen Jahrhundert, der Colonia Ulpia Traiana, die zu ihren Hochzeiten über 10000 Einwohner zählte, ist als gigantischer archäologischer Park auferstanden. Hier sind zahlreiche Originalnachbauten von römischen Gebäuden (u. a. eine römische Herberge, ein Amphitheater und ein Badehaus) und nicht zuletzt die Rekonstruktion des imposanten Hafentempels zu finden. Dieser war in der Antike bereits aus Kilometern Entfernung von auf dem Rhein herannahenden Schiffen aus zu sehen. Sogar eine rekonstruierte Therme, auf deren Grundmauern das eindrucksvolle Römer-Museum errichtet wurde, kann durch Panoramafenster begutachtet und auf Metallstegen überwandert werden. Zu vielen dieser Schauplätze haben die Schülerinnen und Schüler kleine Kurzvorträge in fleißiger Vorbereitung erarbeitet.

Der Abend wurde erneut mit Spiel und Spaß beendet. Bemerkenswert ist, dass die Schülerinnen und Schüler sich erneut gegen das gemeinsame Ansehen eines Filmes entschieden haben, sondern lieber etwas spielen wollten. Hierzu hat vielleicht auch der gemeinsame Spiele-Vorabend, der, von der Museumspädagogin vorbereitet, Einblick in die Spielkultur der Römer lieferte, beigetragen. UND: Nein! Es lag nicht an der Filmauswahl von Fabian Egermann !

Auch den Mittwoch verbrachten wir auf dem Gelände des APX (archäologischer Park Xanten), das noch so einiges zu bieten hatte. Neben einer aufschlussreichen und kompetenten Führung, die uns Einblicke in den Alltag eines Römers in Germanien lieferte, Ausgrabungsarbeiten erklärte und geografische Besonderheiten erläuterte, konnten die Schülerinnen und Schüler bei einem Kreativworkshop ihre eigenen Wachsschreibtafeln herstellen. Anschließend wurde noch eine Schiffswerft besichtigt, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die alten Transportschiffe der Römer auf der Grundlage gefundener Überreste nachzubauen. Der Nachmittag klang dann bei einer Gemeinschaftspartie „Adventure Golf“ am Xantener Hafen aus.

Der Donnerstag führte uns zu einem weiteren Highlight der Fahrt, einer Tagesexkursion nach Köln. Hier gehört neben einer Dombesteigung natürlich das große Römermuseum zum Pflichtprogramm. Nach dem Trubel und Gewimmel der Großstadt sorgten Lagerfeuerschein und Gitarrenspiel für einen urig/gemütlichen Ausklang des Abends und Abschluss der gesamten Fahrt.


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